Fluxus East

Fluxus-Netzwerke in Mittelosteuropa

Ausstellungsarchitektur

Das Konzept der Ausstellungsarchitektur für „Fluxus East” der Berliner Künstlerin Andrea Pichl entspricht durch die Bildung einzelner räumlicher Cluster der inhaltlich sektionalen Gliederung der Ausstellung.
Diese sind jeweils ein Verbund von gebrauchten, gewöhnlichen und damals allgegenwärtigen DDR-​Schrankwänden aus den 60er und 70er Jahren, kombiniert mit aktuellen IKEA-​Regalen. Mit der Verwendung dieser Schrankwände geht es auch darum, visuell und olfaktorisch das ästhetische Hintergrundrauschen des ehemaligen Ostens aufzurufen.
Vorbild ist neben Ausstellungsständen russischer Konstruktivisten (Maciunas lehnte sich sehr stark an den Konstruktivismus, eigentlich sogar an den russischen Proletkult an) vor allem Oskar Hansens (polnischer Architekt, geb. 1922) Konzept der „offenen Form”. Das Konzept der „offenen Form” entstand in den 50er Jahren als Reaktion auf die erstarrten Formgebungsprinzipien der Moderne. Oskar Hansen entwarf neben Wohnbausiedlungen im „Linearsystem” 1962 unter anderem das Elektro-​Akustische Tonstudio in Warschau, dem hauptsächlich die Idee des veränderbaren, beweglichen Panel-Systems zugrunde lag.
Im Grundriss bewegt sich die Ausstellungsarchitektur an einer strengen Linearität. Die Architektur ist weiterhin inspiriert von Maciunas Idee vom „Prefabricated Building System” von 1965, das unter anderem die reichliche Verwendung von gebrauchten und vorhandenen Materialien sowie die simple Konstruktion und Herstellung vorsieht.
Das Konzept für die Ausstellungsarchitektur ist ebenso orientiert an dem Fluxus-Gedanken der Negation von Ästhetik und der Abwesenheit höherer Bedeutung als auch von der Idee des A-Symbolischen und des Labyrinthischen, also des bewussten Verzichts auf exakte räumliche Überschau.

Berlin 27. Sept – 4. Nov 2007
Vilnius 30. Nov 2007 – 13. Jan 2008
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